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Neue Grundbildungstudie erschienen

6,2 Millionen Menschen in Deutschland im Alter zwischen 18 und 64 Jahren können nicht richtig lesen oder schreiben. Das entspricht 12,1 Prozent der entsprechenden Gesamtbevölkerung.


Der Anteil Erwachsener in Deutschland, die nicht richtig lesen und schreiben können, hat sich in den vergangenen acht Jahren damit um fast ein Fünftel verringert. Das zeigt die Grundbildungsstudie „LEO 2018 – Leben mit geringer Literalität“, die an der Universität Hamburg durchgeführt wurde. Am 7. Mai 2019 wurden die Ergebnisse vorgestellt.

„Gering literalisierte Erwachsene sind mehrheitlich erwerbstätig und haben Familie. Meist sind sie jedoch Geringverdiener. Jeder zweite ist finanziell nicht in der Lage, eine Woche Urlaub außerhalb der eigenen Wohnung zu machen“, erklärt Prof. Dr. Anke Grotlüschen, Studienleiterin und Professorin für Lebenslanges Lernen an der Universität Hamburg. Zwei Drittel hätten zudem große Schwierigkeiten, politische Fragen zu verstehen und einzuschätzen.

Insgesamt wurden im Sommer 2018 rund 7.200 deutschsprechende Erwachsene im Alter von 18 bis 64 Jahren befragt. Größe und Auswahl der Stichprobe lassen den Rückschluss auf die Gesamtbevölkerung zu. Die LEO-Studie gibt auch Aufschluss darüber, wie Lernangebote optimiert und besser auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten werden können. Prof. Dr. Anke Grotlüschen: „Die neue LEO-Studie zeigt, dass das Leben mit geringer Literalität mit Ausgrenzungen und großen Unsicherheiten im Alltag verbunden ist. An dieser Stelle müssen Bildungsangebote ansetzen.“

Die LEO-Studie 2018 der Universität Hamburg ist die größte und wichtigste repräsentative Studie zu Literalität von Erwachsenen in Deutschland. Sie gibt Aufschluss über Alter, Geschlecht, Herkunft, Familien- und Erwerbsstatus sowie Schul- und Berufsbildung von Menschen mit geringen Lese- und Rechtschreibkompetenzen in Deutschland. Darüber hinaus untersucht die Studie, wie sich geringe Lese- und Schreibkompetenz auf alltägliche und gesellschaftliche Teilhabechancen auswirkt. Im Fokus der aktuellen Studie stehen finanzielle Grundbildung, Gesundheitsgrundbildung, arbeitsorientierte Grundbildung, familiäre, politische und digitale Grundbildung sowie die Weiterbildungsteilnahme der Betroffenen. Die LEO-Studie wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.

Bund, Länder und gesellschaftliche Partner setzen sich mit der Initiative „Nationale Dekade für Alphabetisierung und Grundbildung 2016–2026“ (AlphaDekade) dafür ein, die Lese- und Schreibfähigkeiten Erwachsener zu verbessern und das Grundbildungsniveau Erwachsener in Deutschland zu erhöhen.

Die Haupterergebnisse der Studie können Sie hier   herunterladen oder sich in einer Video-Präsentation anschauen.

Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf der Internetseite der Universität Hamburg und der Internetseite des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

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