Seit 50 Jahren arbeiten die kirchlichen Einrichtungen für Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg zusammen und leisten einen großen Beitrag zum lebenslangen Lernen in der Gesellschaft. Dieses Jubiläum wurde am 18. November gefeiert und die Leistung von Seiten des Landes vom stellvertretenden Ministerpräsidenten Thomas Strobl gewürdigt.
Die KiLAG, wie sich die Kirchliche Landesarbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung nennt, wurde 1974 gegründet. An ihrer ersten Sitzung nahmen unter anderem der spätere Bischof Dr. Georg Moser und Erwin Häusler (MdB) teil. Beteiligt an der KiLAG sind die Evangelische Erwachsenen- und Familienbildung in Württemberg (EAEW), die Arbeitsgemeinschaft für Erwachsenenbildung in Baden (eeb), die Katholische Erwachsenenbildung Diözese Rottenburg-Stuttgart e.V. (keb DRS), die Diözesangemeinschaft für Erwachsenenbildung im Erzbistum Freiburg e.V. (DiAG) und das Bildungswerk Süd der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK).
„Wir arbeiten ebenso ideenreich wie engagiert zusammen“, sagt Christine Höppner, Vorsitzende der KiLAG und Leiterin der keb DRS. „Seit 50 Jahren vertreten wir die Interessen der Kirchlichen Erwachsenenbildung in Baden-Württemberg in thematischer und finanzieller Hinsicht. Dass diese Arbeit wahrgenommen und wertgeschätzt wird, dafür setzt sich die KiLAG ohne Unterlass ein.“
Bei der Jubiläumsfeier wurde zusammen mit der Karl-Schlecht-Stiftung der Innovationspreis für ethische Weiterbildung verliehen. Der mit 5.000 Euro dotierte 1. Platz ging an die Evangelische Erwachsenenbildung Hochrhein-Markgräflerland und das Evangelische Kreisbildungswerk Ludwigsburg für ihr gemeinsames Projekt „Ethik im Fokus“. Den mit 2.000 Euro dotierten 2. Platz machte ein Projekt gegen Rechtspopulismus des ökumenischen Bildungszentrums sanctclara in Mannheim. Mit dem 3. Platz und 500 Euro wurde das Projekt „Schreiben statt Absagen“ der Katholischen Erwachsenenbildung Kreis Ravensburg ausgezeichnet. Der Innovationspreis ethische Weiterbildung wird alle zwei Jahre im Rahmen der Jahrestagung der Kirchlichen Erwachsenenbildung vergeben. Innovative Projekte, die eine an ethischen Werten orientierte Persönlichkeitsbildung individuell fördern, werden auf diese Weise honoriert.
Zudem vergab die KiLAG aus Anlass des Jubiläums den „KiLAG-Preis für Kirche und Kultur“, mit dem das Werk eines Menschen ausgezeichnet wird, der den Dialog zwischen Kirche und Kultur sucht. Preisträger ist der Tübinger Verleger Hubert Klöpfer. Klöpfer erhalte die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung „für sein großes verlegerisches Engagement, in dem es ihm ein Anliegen ist, mit Büchern ‚für ein Denken ohne Geländer‘ Freiräume zu eröffnen, in denen der gesellschaftliche Diskurs einen literarischen Ort hat“, so der Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel, Laudator des Preisträgers.
Den Abschluss des Jubiläums machte die Verabschiedung der derzeitigen Vorsitzenden der KiLAG, Christine Höppner (Leitung und Geschäftsführung der keb DRS). Ordinariatsrat Dr. Joachim Drumm (Hauptabteilung XI - Kirche und Gesellschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart) und Gabriele Pennekamp (erste Vorsitzende der keb DRS) dankten Christine Höppner herzlich für ihr großes Engagement. Christine Höppner leitete seit 2017 die keb DRS und war Personalverantwortliche für die 23 keb-Einrichtungen in der Diözese. Darüber hinaus hat sie seit 2020 den Vorsitz der KiLAG inne. Zum 1. Oktober 2021 übernahm sie die Geschäftsleitung des Caritas Instituts für Bildung und Entwicklung (IBE) im Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.
Fotos: Ihlein.