Von Nachwahlen im Vorstand, der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung bis hin zur identitätsstiftenden Kraft des Utopischen – die 52. Mitgliederversammlung der Katholischen Erwachsenenbildung Diözese Rottenburg-Stuttgart e. V. (keb DRS) fand am 21. Juni 2024 im Zeichen des allgegenwärtigen Wandels statt.
Im Haus der Katholischen Kirche in Stuttgart berichteten die Vorsitzende der keb DRS, Frau Gabriele Pennekamp, und der interimistische Geschäftsführer, Herr Prof. Dr. Thomas Fliethmann, über die Arbeit des vergangenen Jahres.
Aktiv diskutiert wurden im Anschluss die Ergebnisse der 6. Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung, aber auch die möglichen Auswirkungen des diözesanen Gebäudekonsolidierungsprozesses „Räume für eine Kirche der Zukunft“ und der sinkenden Kirchensteuerkraft für die Arbeit der keb DRS e.V. und ihrer Mitglieder. Eine Herausforderung der kommenden Jahre wird es sein, in der Transformation von Kirche und Gesellschaft die kirchliche Bildungsarbeit angesichts sich ändernder wirtschaftlicher Voraussetzungen in ihrer Relevanz sichtbar zu machen.
Angesichts dieser Aussichten wurde die gute Haushaltsführung des Vereins begrüßt. Der Bericht des Rechnungsprüfers Peter Rogale bestätigte eine Prüfung ohne Beanstandung, der Haushaltsplan 2024/25 wurde angenommen, der Vorstand wurde entlastet.
In den anschließenden Wahlen wurden neu gewählt: Suzan Bacher, ehemalige Ministerialrätin und Leiterin des Referats Weiterbildung im Kultusministerium Baden-Württemberg, zur 2. Vorsitzenden ,Michael Becker, Vorsitzender der keb Kreis Rottweil e. V., und Hermann Merkle, Vorsitzender des pax christi Diözesanverbands Rottenburg Stuttgart, für die ausscheidenden Hermann Josef Steur, Richard Schwende und Wiltrud Rösch-Metzler. Frau Pennekamp bedankte sich bei den ausscheidenden Mitgliedern des Vorstands für ihr herausragendes Engagement und hieß die neuen Mitglieder willkommen.
Nach den Regularien sprach Dr. Sarah Köhler, seit 01. Mai 2024 Referentin für Gesellschaftspolitik und Demokratieförderung in der Hauptabteilung XI Kirche und Gesellschaft der Diözese Rottenburg-Stuttgart, über das Thema: "Paradising statt Dauerkrise - Ein Blick in die Zukunft". Sie entfaltete die Geschichte vom Garten Eden als identitätsstiftende politische Utopie von Freiheit und individueller Gerechtigkeit mit kritischem Bezug auf das Freiheitsverständnis des Neoliberalismus. Aus der theologischen Idee der Gottebenbildlichkeit ergab sich so eine Handlungsperspektive angesichts polarisierender, ausgrenzender und entwürdigender Tendenzen in der Gegenwartsgesellschaft. In der anschließenden Podiumsdiskussion vertieften, die von Dr. Glaudia Guggemos, Leiterin der keb Reutlingen moderiert wurde, Ordinariatsrätin Karin Schieszl-Rathgeb, Leiterin der Hauptabteilung XI Kirche und Gesellschaft, und Frau Dr. Köhler die Thematik für die kirchliche Bildungsarbeit. Ein leerer Stuhl auf dem Podium lud das Publikum zur Teilnahme ein und wurde intensiv genutzt.