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Rettungsschirm für die Erwachsenenbildung

"Bildung ist systemrelevant" - KEB Deutschland fordert Rettungsschirm für die Erwachsenenbildung.


Aufgrund der Corona-Pandemie fallen derzeit sehr viele Angebote der katholischen Erwachsenenbildung aus, auch wenn die Verantwortlichen vielerorts mit Hochdruck an der Digitalisierung von Kursen und Seminaren arbeiten. Das Wegbrechen dieser Veranstaltungen bedroht viele Träger der (katholischen) Erwachsenenbildung in ihrer Existenz. Es muss befürchtet werden, dass viele Einrichtungen die Krise nicht überstehen.

„Bildung ist systemrelevant“, betont Elisabeth Vanderheiden, die Bundesvorsitzende der Katholischen Erwachsenenbildung Deutschland (KEB). „Wer heute die Bildung im Stich lässt und die Erwachsenenbildung aus dem Blick verliert, wird die Folgen langfristig spüren“, so Vanderheiden weiter.

In den kommenden Wochen und Monaten muss den Trägern der katholischen Erwachsenenbildung schnell und unbürokratisch geholfen werden, damit die Seminare, Kurse und Veranstaltungen der kulturellen, ökologischen, politischen, personenbezogenen und religiösen Bildung auch in Zukunft stattfinden können.

Aus diesem Grund fordert die KEB Deutschland:

Erwachsenenbildung muss unter den Schutzschirm gestellt werden: Die finanziellen Verluste, welche die Bildungsträger derzeit erleiden, müssen abgesichert werden und dürfen nicht zur Insolvenz von Bildungshäusern und Bildungswerken führen.

Keine Kürzung der Fördermittel für die Erwachsenenbildung: Derzeit müssen nahezu alle Veranstaltungen der Erwachsenenbildung abgesagt werden. Der zu erwartende Rückgang der Unterrichtsstunden darf sich nicht negativ auf aktuelle und künftige Fördermittel auswirken.

Projektmittel müssen weiter fließen: Viele Angebote der Erwachsenenbildung werden aus Projektmitteln finanziert. Die Gelder müssen den Projektträgern weiterhin wie zugesagt und in vollem Umfang zur Verfügung stehen. Auch wenn Aktivitäten und Veranstaltungen ohne Verschulden seitens des Trägers nicht wie geplant stattfinden können.

Kein Bildungsträger darf zurückgelassen werden: Die Angebote der allgemeinen Weiterbildung werden häufig von gemeinnützigen Vereinen getragen. Diese haben zum einen kein finanzielles Polster, weil sie kein Vermögen ansparen dürfen und zum anderen fehlt gerade bei kleinen Einrichtungen häufig ein großer Rechtsträger, der Liquiditätsengpässe auffangen könnte.

Die Förderung von digitalen Bildungsangeboten muss sich verbessern: In Deutschland gibt es in vielen Regionen kein stabiles WLAN, und es fehlt aufgrund der mangelhaften Infrastrukturförderung in der Weiterbildung vielerorts an Hard- und Software, um Erwachsenenbildung zeitnah auch digital anbieten zu können. Um hier voran zu kommen, muss die digitale Infrastruktur erheblich ausgebaut werden. Außerdem müssen die Weiterbildungsgesetze der Länder digitale Bildungsangebote unkompliziert und selbstverständlich anerkennen.

Niemand darf seine*ihre Existenzgrundlage verlieren: Viele tragen mit ihrer täglichen Arbeit dazu bei, dass Menschen sich weiterbilden können. Bildung wird von Menschen gemacht. Der unvorhersehbare Wegfall von Veranstaltungen der Erwachsenenbildung ist vor allem für die freiberuflichen Honorarmitarbeiter*innen prekär. Ihre Einkünfte brechen ersatzlos weg. Kritisch ist die derzeitige Situation auch für die Personen, die nur mittelbar in der Erwachsenenbildung beschäftigt sind, wie der Koch im Bildungshaus, die Reinigungskraft im Seminarraum oder die Hausmeisterin im Bildungswerk. Auch ihre Arbeitsplätze sind von der Absage aller Veranstaltungen bedroht.

„Die Erwachsenenbildung ist auch in Krisenzeiten unverzichtbar und die Lage ist sehr ernst“, unterstreicht Elisabeth Vanderheiden. „Wir fordern die Verantwortlichen in Kirche und Politik auf, die Einrichtungen der katholischen Erwachsenenbildung und die Menschen, die dort tätig sind, nicht alleine zu lassen.“

Herunterladen und nachlesen lässt sich die Stellungnahme der KEB hier.

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